Die Legende des Brunnens von San Ponzo im Dorf Fortunago ist eine Geschichte voller Glauben und Wunder. Sie hat ihre Wurzeln in der lokalen Tradition und erzählt von einer großzügigen Geste, die mit dem Geschenk einer wundersamen Quelle belohnt wurde, die eine ganze Gemeinde vor der Dürre bewahrte. Noch heute ist der Brunnen ein Pilgerziel und ein Symbol der Hoffnung für alle, die geistigen Trost suchen.
Fortunago mit seinem zeitlosen Charme ist heute dank seiner gut erhaltenen Architektur und seiner Panoramalage mit atemberaubenden Aussichten als eines der „schönsten Dörfer Italiens“ anerkannt. Die kopfsteingepflasterten Straßen, die Steinhäuser und die ruhige Umgebung ziehen Reisende an, die auf der Suche nach Ruhe und Geschichte sind.
Fortunago ist jedoch nicht nur für seine äußere Schönheit bekannt, sondern auch für sein kulturelles und spirituelles Erbe, dessen Wurzeln bis in die Antike zurückreichen. Eine der faszinierendsten Episoden dieses Dorfes ist der Brunnen von San Ponzo, ein Objekt der Verehrung und Ziel von Pilgerfahrten.
San Ponzo ist der Schutzpatron des Dorfes Fortunago, und seine Gestalt ist von Geheimnissen und Legenden umgeben. Ponzo lebte wahrscheinlich zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert, zu einer Zeit, als das Christentum in den norditalienischen Gebieten Fuß fasste. Der örtlichen Überlieferung zufolge war er ein Einsiedler von großer Tugendhaftigkeit, der aus einer adligen Familie stammte, die auf ihre Privilegien verzichtet hatte, um sich einem Leben des Gebets und der Buße zu widmen. Seine Ursprünge bleiben jedoch ungewiss, aber der Kult um den Heiligen ist tief in der Volkskultur der Region verwurzelt.
Die Legende des San-Ponzo-Brunnens ist das Herzstück der lokalen Verehrung und geht auf alte Zeiten zurück, als die Menschen in dieser Gegend noch in großer Armut lebten und sich zum Überleben ganz auf die Natur verlassen mussten. Die Geschichte besagt, dass während einer großen Dürreperiode, als das Land trocken war und die Einwohner von Fortunago unter Wassermangel litten, ein Bauer San Ponzo traf, als er auf der Suche nach Nahrung und Lebensmitteln durch die Wälder streifte.
Der Bauer, der in dem Heiligen einen Mann Gottes erkannte, bot ihm die einzige Nahrung an, die er besaß: einen kleinen Laib Brot und etwas Milch. Der heilige Ponzo, der von der Großzügigkeit des Bauern trotz seiner großen Not gerührt war, beschloss, diese Geste mit einem Wunder zu erwidern. Die Geschichte besagt, dass der Heilige mit einer entschlossenen Geste den Boden mit seinem Stock berührte. Plötzlich sprudelte eine Quelle mit frischem, reinem Wasser aus dem Boden, genau dort, wo heute der Brunnen von San Ponzo steht.
Dieses Wasser rettete nicht nur dem Bauern das Leben, sondern auch der ganzen Gemeinde von Fortunago, die von diesem Tag an aus der Quelle ihren täglichen Bedarf decken konnte. Die Quelle wurde so zu einem Symbol des Lebens, der Hoffnung und der Dankbarkeit für das empfangene Wunder.
Heute ist der Brunnen von San Ponzo ein Ort der Verehrung und der Wallfahrt. Obwohl Jahrhunderte vergangen sind, kommen die Pilger immer noch zu dieser Quelle, um das Wasser zu schöpfen, das als wundertätig gilt und in der Lage ist, Krankheiten zu heilen und Leiden zu lindern.