Das Santa Giuletta Puppen- und Spielzeugmuseum ist eine Fundgrube für Geschichte und Kreativität. Einst waren die Santa-Giuletta-Puppen in der ganzen Welt bekannt. In den 1950er Jahren widmeten die Zeitungen diesem Ort, in dem sich alles um die Erfindung und den Bau von Puppen mit allem Zubehör drehte, lange Artikel. In fast jedem Haus wurde diese Arbeit ausgeführt, und es gab etwa zwanzig Fabriken, in denen tausend Arbeiter beschäftigt waren: Es war ein echtes Industrieviertel.
Ursprünglich wurden die Puppen in einem sehr aufwendigen Verfahren aus Pappmaché hergestellt, bis Plastik den Platz einnahm und es gehende und sprechende Puppen gab, was das langsame Verschwinden dieser alten Praxis bedeutete. Um dieses Erbe zu bewahren, sammelte die Gemeinde Puppen, Spielzeug, Abgüsse, Werkzeuge, Etiketten, Fotos und Kataloge aus den verschiedenen Epochen von den 1930er bis zu den 1980er Jahren und schuf so das Museum.
Das Puppen- und Spielzeugmuseum ist nicht nur ein Touristenziel, sondern auch ein Ort von kulturellem und historischem Interesse. In den letzten Jahren wurden Kurse über Kunsthandwerk organisiert, wobei ein Modul speziell der Puppenherstellung gewidmet ist. Das Museum wird durch eine neue Zweigstelle der Stadtbibliothek ergänzt, die für Ausstellungen und Forschungen über Puppen und die lokale Geschichte ausgestattet ist. Eine wichtige Neuerung ist die Werkstatt, in der Puppen aus Pappmaché nach Vorbildern aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg rekonstruiert werden. Der Besuch des Puppen- und Spielzeugmuseums ist eine unerwartete und überraschende Erfahrung. Neben der Geschichte des Prozesses der Vervollkommnung von Puppen und Spielzeug erzählt die Ausstellung auch die Geschichte einer besonders interessanten wirtschaftlichen und sozialen Realität, die 1933 begann. Eine italienische Realität, die in vielerlei Hinsicht ein Unikat in ihrem wirtschaftlichen Kontext darstellte.
Das Museum zeigt einzigartige Stücke wie den Topo Gigio, der 1958 in Lizenz von Maria Perego hergestellt wurde, und die Marionette Five, seit 1975 das Symbol des Fernsehsenders Canale 5. Außerdem wurde anlässlich der Olympischen Spiele 1980 in Moskau das offizielle Maskottchen Misha aus Nerzfellen hergestellt, die von der Pellicceria Annabella aus Pavia geliefert wurden. Dieses Maskottchen, das den Staatsoberhäuptern geschenkt wurde, ist ebenfalls im Museum zu sehen.
Das Spielzeug- und Puppenmuseum Santa Giuletta ist eine faszinierende Reise durch die Jahrzehnte der Kreativität, der Handwerkskunst und der Geschichte. Die Erkundung dieses Museums bedeutet die Wiederentdeckung eines wichtigen Teils des italienischen Kulturerbes, die Wiederbelebung des goldenen Zeitalters eines kleinen Landes, das mit seinen Puppen und Spielzeugen die Welt eroberte. Kommen Sie und entdecken Sie diesen verborgenen Schatz und lassen Sie sich vom Zauber einer Kunst verzaubern, die die Geschichte vieler Generationen geprägt hat.